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Schritte zu Jesus

Art.No.: 250-444-200

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Schritte zu Jesus Schritte zu Jesus
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Wie helles Licht durch das Wolkendunkel, wie frisches Wasser auf den trockenen Gaumen, so ist Jesus für den, der auf ihn zugeht. Er kam, damit wir die Fülle des Lebens haben – Glück, das bleibt, und inneren Frieden, den uns niemand nehmen kann. Aber wie finde ich zu Jesus?

  „Schritte zu Jesus“ beginnt dort, wo jeder Mensch sich befindet – mitten in unzähligen Fragen und Sehnsüchten. Gibt es jemanden, der mich bedingungslos liebt? Wenn es Gott gibt, woher weiß ich, dass ich ihm trauen kann? Was hat es mit mir zu tun, dass Jesus Mensch wurde und am Kreuz starb? Wie kann man Christ werden – und bleiben?

  Jesus Christus ist Gott und Mensch. Unbegrenzte Macht verbindet er mit unendlicher Liebe. Unserer Schuld setzt er seine Vergebung entgegen, unserem Unvermögen seine große Kraft. Ohne ihn sind wir für immer verloren, aber mit ihm beginnt ein neues Leben. Seine Arme sind offen. „Schritte zu Jesus“ – willst du sie machen?
 
 
Ellen G. White
132
2007
978-3-933785-36-7
Taschenbuch, 12 x 17 cm
Steps to Christ
Deutsch
 
Leseprobe: Kapitel 1

"Gottes Liebe zu uns Menschen"

Die Natur wie auch Gottes Wort zeigen uns die Liebe Gottes. Unser Vater im Himmel ist die Quelle des Lebens, der Weisheit und der Freude. Wie wunderschön die natürliche Welt doch ist! Wie erstaunlich und wunderbar sie unseren Bedürfnissen entspricht und für unser Glück sorgt, und das nicht nur für uns Menschen, sondern für alle geschaffenen Lebewesen! Sonnenschein und Regen, die die Erde erfreuen und erfrischen, die Berge und Seen und weiten Ebenen, sie alle erzählen uns von der Liebe des Schöpfers. Gott ist es, der für die täglichen Bedürfnisse aller seiner Geschöpfe sorgt. Oder wie es der Psalmist in den eindrucksvollen Worten beschreibt:

 

„Aller Augen warten auf dich,
und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit.
Du tust deine Hand auf
und sättigst alles, was lebt, mit Wohlgefallen.“


(Psalm 145,15.16)

 

  Gott schuf den Menschen heilig und glücklich; und auf der Erde, die so schön aus der Hand des Schöpfers kam, war weder Verfall noch irgendein Schatten des Fluches zu finden. Erst die Übertretung des göttlichen Gesetzes – des Gesetzes der Liebe – brachte Leid und Tod. Doch sogar inmitten des Leides, das der Sünde folgt, offenbart sich die Liebe Gottes. Es steht geschrieben, dass Gott die Erde um des Menschen willen verfluchte (1.Mose 3,17). Die Dornen und Disteln – die Schwierigkeiten und Prüfungen, die das Leben der Menschen so mühsam und voller Sorgen machen – sollen ihm zum Besten dienen und sind ein notwendiger Teil der Erziehung Gottes, damit der Mensch wieder aus dem Verderben und der Erniedrigung aufgerichtet wird, die die Sünde bewirkt hat. Es gibt nicht nur Leid und Elend in der Welt, auch wenn sie gefallen ist. Die Natur selbst erzählt uns von Hoffnung und Trost. Disteln tragen Blüten, und die Dornen sind mit Rosen bedeckt.

 

  „Gott ist die Liebe“ (1.Johannes 4,8) steht auf jeder sich öffnenden Knospe, auf jedem emporsprießenden Grashalm. Die lieblichen Vögel lassen die Luft mit fröhlichen Liedern erklingen, die zart getönten Blumen erfüllen die Atmosphäre mit süßem Duft, die hohen Bäume des Waldes mit ihrem reichen Blattwerk aus lebendigem Grün – sie alle bezeugen die liebevolle, väterliche Fürsorge unseres Gottes und seinen Wunsch, seine Kinder glücklich zu machen.

  Das Wort Gottes offenbart seinen Charakter. Er selbst hat verkündigt, wie unendlich groß seine Liebe ist und wie sehr er mit uns fühlt und leidet. Als Mose betete: „Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen“, antwortete der Herr: „Ich will alle meine Güte vor deinem Angesicht vorüberziehen lassen.“ (2. Mose 33,18.19) Das ist seine Herrlichkeit. Der Herr ging an Mose vorüber und rief: „Der Herr, der Herr, der starke Gott, der barmherzig und gnädig ist, langsam zum Zorn und von großer Gnade und Treue, der Tausenden Gnade bewahrt und Schuld, Übertretung und Sünde vergibt.“ (2.Mose 34,6.7) Er ist „langsam zum Zorn und voller Güte“ (Jona 4,2), „denn er hat Lust an Gnade“ (Micha 7,18).

  Gott hat unsere Herzen durch unzählbare Zeichen im Himmel und auf der Erde an sich gebunden. Durch die Natur wie auch durch die tiefsten und zärtlichsten Bande, die die Herzen der Menschen kennen, will er sich uns offenbaren. Und doch zeigen sie seine Liebe nur unvollkommen. Trotz all dieser Beweise hat der Feind des Guten die Gedanken der Menschen verblendet, sodass sie Angst vor Gott haben und meinen, er sei streng und unversöhnlich. Satan hat die Menschen dahin gebracht zu glauben, Gottes wesentlichste Eigenschaft sei harte Gerechtigkeit – als sei er ein strenger Richter oder ein harter, fordernder Gläubiger. Er stellt den Schöpfer als ein Wesen dar, das die Menschen misstrauisch beobachtet, um ihre Irrtümer und Fehler zu entdecken und sie dann zu verurteilen. Um diesen dunklen Schatten zu entfernen, kam Jesus auf die Erde und lebte unter uns Menschen – und offenbarte uns die unendliche Liebe Gottes.

  Der Sohn Gottes kam vom Himmel, um uns den Vater zu offenbaren. „Niemand hat Gott je gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.“ (Johannes 1,18; Luther); „Niemand erkennt den Vater als nur der Sohn und der, welchem der Sohn es offenbaren will.“ (Matthäus 11,27) Als einer der Jünger Jesus bat: „Zeige uns den Vater“, antwortete er: „So lange Zeit bin ich bei euch, und du hast mich noch nicht erkannt, Philippus? Wer mich gesehen hat, der hat den Vater gesehen. Wie kannst du da sagen: Zeige uns den Vater?“ (Johannes 14,8.9)

  Als Jesus seine Mission auf dieser Erde beschrieb, sagte er: Der Herr „hat mich gesalbt, den Armen frohe Botschaft zu verkünden; er hat mich gesandt, zu heilen, die zerbrochenen Herzens sind, Gefangenen Befreiung zu verkünden und den Blinden, dass sie wieder sehend werden, Zerschlagene in Freiheit zu setzen“ (Lukas 4,18). Dies war seine Aufgabe. Er tat Gutes und heilte alle, die von Satan unterdrückt waren. Es gab ganze Dörfer, in denen man auch nicht ein Haus fand, in dem noch jemand wegen Krankheit klagte, denn er war hindurchgegangen und hatte alle Kranken geheilt. Sein Wirken bewies, dass er von Gott gesalbt war. In jeder Handlung seines Lebens offenbarten sich Liebe, Barmherzigkeit und Mitleid; sein Herz floss über von innigem Mitgefühl für die Menschenkinder. Er nahm die Natur des Menschen an, um ihren Bedürfnissen dienen zu können. Die ärmsten und geringsten Menschen scheuten sich nicht, sich ihm zu nähern, und selbst kleine Kinder fühlten sich zu ihm hingezogen. Wie gerne kletterten sie auf seine Knie und schauten in sein nachdenkliches Gesicht, das Liebe und Güte ausstrahlte!

  Jesus hielt kein einziges Wort der Wahrheit zurück, doch er sagte es stets in Liebe. Er behandelte die Menschen mit größtem Feingefühl und immer achtsam, freundlich und aufmerksam. Er war niemals grob, niemals sprach er ein hartes Wort oder bereitete einer empfindsamen Seele unnötigen Schmerz. Menschliche Schwäche tadelte er nicht. Er sagte die Wahrheit, aber immer liebevoll. Er verurteilte Heuchelei, Unglauben und Ungerechtigkeit; doch in seiner Stimme waren Tränen, wenn er seinen harten Tadel äußerte. Er weinte über Jerusalem, die Stadt, die er so sehr liebte, die ihn – den Weg, die Wahrheit und das Leben – nicht aufnehmen wollte. Sie hatte den Heiland abgelehnt, und doch blickte er in erbarmender Liebe auf sie. Sein Leben war ein Leben der Selbstverleugnung und aufmerksamer Fürsorge für andere. In seinen Augen war jeder Mensch kostbar. Und während ihn immer göttliche Würde umgab, beugte er sich mit liebender Anteilnahme zu jedem Glied der Familie Gottes herab. In allen Menschen sah er gefallene Wesen, zu deren Rettung er gesandt war.

  Das ist der Charakter Christi, wie er uns in seinem Leben offenbart wurde. Es ist der Charakter Gottes. Aus dem Herzen des Vaters fließen Ströme göttlichen Erbarmens zu den Menschenkindern und offenbaren sich in Christus. Jesus, der liebevolle, mitfühlende Heiland, war Gott „geoffenbart im Fleisch“ (1.Timotheus 3,16).

  Jesus lebte, litt und starb, um uns zu erlösen. Er wurde „ein Mann der Schmerzen“ (Jesaja 53,3), damit wir ewige Freude haben können. Gott ließ zu, dass sein geliebter Sohn, der „voller Gnade und Wahrheit“ (Johannes 1,14) ist, aus einer Welt unbeschreiblicher Herrlichkeit in eine Welt kam, die von Sünde verdorben und vergiftet und vom

  Schatten des Todes und des Fluches verfinstert worden war. Er ließ zu, dass er die Geborgenheit seiner Liebe, die Anbetung der Engel verließ, um Schande, Beleidigung, Demütigung, Hass und den Tod zu erleiden. „Die Strafe lag auf ihm, damit wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt worden.“ (Jesaja 53,5) Denk an Jesus in der Wüste, in Gethsemane, am Kreuz! Der makellose Sohn Gottes nahm die Last der Sünde auf sich. Er, der eins mit Gott gewesen war, fühlte in seiner Seele die furchtbare Trennung, welche die Sünde zwischen Gott und den Menschen bringt. Dies presste den Schmerzensschrei von seinen Lippen: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (Matthäus 27,46) Er fühlte die Last der Sünde, ihre furchtbare Abscheulichkeit und wie sie die Seele von Gott trennt – das war es, was das Herz des Sohnes Gottes brach.

  Doch Christus brachte dieses Opfer nicht, um Gott zu bewegen, den Menschen zu lieben und zu erretten … o nein! „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“ (Johannes 3,16) Der Vater liebt uns – nicht wegen dieser großen Versöhnungstat, nein, sondern er bewirkte die Versöhnung, weil er uns liebt. Durch Christus konnte er seine unendliche Liebe auf die gefallene Welt ausgießen. „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst.“ (2.Korinther 5,19) Gott litt mit seinem Sohn. Im Leidenskampf in Gethsemane, im Tod auf Golgatha bezahlte das Herz unendlicher Liebe den Preis für unsere Erlösung.

  Jesus sagte: „Darum liebt mich mein Vater, weil ich mein Leben lasse, damit ich es wieder nehme.“ (Johannes 10,17) Das bedeutet: „Mein Vater hat dich so sehr geliebt, dass er mich sogar noch mehr liebt, weil ich mein Leben gab, um dich zu erlösen. Indem ich dein Stellvertreter und Bürge wurde, indem ich mein Leben aufgab, indem ich deine Schuld, deine Übertretungen auf mich nahm, wurde die Liebe meines Vaters zu mir noch tiefer; denn durch mein Opfer kann Gott gerecht sein und dennoch den rechtfertigen, der an mich glaubt.“

  Niemand anders als nur der Sohn Gottes konnte unsere Erlösung vollbringen; denn nur er, der mit dem Vater eins war, konnte ihn richtig darstellen. Nur er, der die Höhen und Tiefen der Liebe Gottes kannte, konnte sie auch offenbaren. Und nichts Geringeres als das unendliche Opfer Christi für die gefallenen Menschen konnte die Liebe des Vaters für die verlorene Menschheit ausdrücken.

  „Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab.“ (Johannes 3,16 ) Er gab ihn nicht nur, um unter den Menschen zu leben, um ihre Sünden zu tragen und ihren Tod zu erleiden. Vielmehr schenkte er ihn der gefallenen Menschheit. Christus sollte sich mit den Interessen und Bedürfnissen der Menschen identifizieren. Er, der mit Gott eins war, hat sich mit den Menschenkindern durch Bande verbunden, die niemals zerrissen werden können. Jesus „schämt sich nicht, sie Brüder zu nennen“ (Hebräer 2,11). Er ist unser Opfer, unser Fürsprecher, unser Bruder. Er tritt in unserer menschlichen Gestalt vor den Thron des Vaters, und durch ewige Zeitalter hindurch wird er, der „Menschensohn“, eins mit dem Geschlecht sein, das er erlöst hat. Und all dies, um den Menschen aus dem Verderben und der Erniedrigung der Sünde aufzurichten, damit er die Liebe Gottes widerspiegeln und an der Freude der Heiligkeit teilhaben kann.

  Der Preis, der für unsere Erlösung bezahlt wurde – das unendlich große Opfer des himmlischen Vaters, seinen Sohn für uns in den Tod zu geben – sollte uns eine erhabene Vorstellung davon geben, was wir durch Christus werden können. Als der inspirierte Apostel Johannes die Höhe, die Tiefe und Breite der Liebe des Vaters zu dem zugrunde gehenden Menschengeschlecht sah, erfüllten ihn tiefe Bewunderung und Ehrfurcht. Und weil er keine Worte finden konnte, um die Größe und Herzlichkeit dieser Liebe auszudrücken, forderte er die Welt auf, sie selbst zu schauen: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Kinder Gottes heißen sollen!“ (1.Johannes 3,1) Welch einen Wert erhält der Mensch hierdurch! Durch die Übertretung werden die Menschenkinder Knechte Satans. Durch den Glauben an das Sühneopfer Christi können die Söhne Adams Söhne Gottes werden. Indem Christus die menschliche Natur annahm, erhöhte er die Menschheit, und durch die Verbindung mit Christus können die gefallenen Menschen in der Tat würdig werden, den Namen „Söhne Gottes“ zu tragen.

  Solche Liebe ist einmalig. Kinder des himmlischen Königs! Was für eine kostbare Verheißung! Wie unergründlich tief ist dieser Gedanke! Wie einzigartig ist die Liebe Gottes für eine Welt, die ihn nicht liebte! Dieser Gedanke übt eine überwältigende Macht auf die Seele aus und nimmt die Gedanken im Willen Gottes gefangen. Je mehr wir den Charakter Gottes im Licht des Kreuzes studieren, desto mehr sehen wir seine Barmherzigkeit, Liebe und Vergebung verbunden mit Unparteilichkeit und Gerechtigkeit, und desto klarer erkennen wir die unzähligen Beweise einer Liebe, die unendlich ist, und eines innigen Mitgefühls, das die liebevolle Zuneigung einer Mutter zu ihrem eigensinnigen Kind übersteigt.

 

 

 


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